
quindi iniziamo …
Un giorno a Bella,

Diese aussergewöhnliche Lebensgeschichte ist ein familiäres Gemeinschaftsprojekt von drei Menschen, die jeder für sich, ein ganz besonderes Verhältnis zu dem einzigartigen Protagonisten für Lebensgenuss verbindet. Jeder hat für Vito seine ganz persönliche Widmung als Vorwort zu dieser heiteren Lebensgeschichte verfasst — das sind ihre “parole care“ …
parole care
CARMEN
GIANLUCA
OBELISCO

C'era una volta a Bella …
… e adesso, la tua storia —
1962
è nata una stella.
Es wahr wohl ein ganz besonders sonniger Tag, an diesem Freitag des 20. Aprils in 1962. Wir sind in Bella, einem märchenhaft verwunschenen Örtchen der Region Potenza, mitten im Herzen der Basilikata.
Und irgendwo dort, in einem beschaulichen kleinen Häuschen am Fusse des Castello di Bella liegend, da erschreit zum erstenmal das Lebenslicht erblickend dieser junge Kerl als 2ter Nachkomme seiner Mamma Rosa und seines Pappa Vincenzo. Zu dieser Zeit konnte noch keiner in der Familie erahnen wieviel tatsächliche Lebenslust und Neugier in diesem Prachtkerl stecken würde. Seine Art zufrieden verschmitzt zu lächeln, die aber war wohl schon seit seinen ersten Tagen bemerkt worden.
Die Geschichte Italiens ist seinzerzeit geprägt von volkswirtschaftlicher Last und Problematik. Es ist eine Zeit in der auch jenseits des bereits weit entwickelten norditalienischen Dreiecks Mailand, Turin und Genua einsetzende industrielle Expansion der 1950er Jahren eine rasche Umwandlung der bisher vor allem agrarisch geprägten italienischen Wirtschaft bewirkte. Jahre die durch bedingte politische, kulturelle und gesellschaftliche Modernisierung geprägt sind, ohne dabei jedoch die strukturellen Probleme des Landes insgesamt zu lösen.
Es sind die Schicksalsjahre dieser Generation, gerade in den südlicheren Regionen und diese prägen die Geschichte unsere Protagonisten…
famiglia, scuola,
gioventù, crescita.
1970er
Die ungleichmäßige Modernisierung Italiens belasten das interne Gefälle im Land. Eine tiefgreifende Wirtschaftskrise “nach dem Boom“ in den 70ern prägte Italien auf seine ganz eigene Weise.
Betroffen waren vor allem die jüngeren Generationen im Süden des Stiefels, die ihrerseits ein zunehmendes Misstrauen gegenüber der technologisierten Industriegesellschaft entwickelten. Die Regierung verfehlte dort damals ihre Ziele und konnte weder den Migrationsstrom noch die Verarmung des Meridione stoppen.
Zeiten tiefgreifender Entbehrung belasten damals die Familie Doino. Und so kam es eines Tages schweren Herzens zu dem Entschluss das Vater Vincenzo, für das bessere Wohl der Familie, mit allen zusammen als Gastarbeiter nach Belgien in die Wallonie umzusiedeln. Das Schicksal und das Fortbestehen der Doino’s wird für ein paar Jahre durch das Arbeiten im Kohlebergbau der dortigen Minen bestimmt. Namur wurde für einige Zeit der Lebensmittelpunkt im Leben des damals noch sehr jungen Vito.
1980er
Elba, Nizza, München, Bernbacher & BMW
Die Zeit in Belgien sollte nicht zu lange andauern und so zog es die Familie zurück in die Heimat. Die schaurigen, schönen 70er-Jahre Italiens, ein Jahrzehnt in dem unglaublich viel passiert ist, sind langsam verblichen. Die im Land zurückliegenden Kämpfe für Basisdemokratie, Emanzipation und freie Liebe stehen für neue Hoffnung.
Aber das Land sieht sich zu dieser Zeit vor ganz anderen wirtschaftspolitischen Problemen. Italien konnte schlussendlich erst gegen Ende 1983 Anschluß an den weltwirtschaftlichen Konjunkturaufschwung gewinnen. Zu spät für unseren heranwachsenden Protagonisten.
Für Vito und seinen damals schon viel früher ausgeprägten Wunsch nach Entdeckung, Erlebnis und Veränderung schlug die Zeit einen wesentlich aufregenderen, einen schnelleren Takt. Es muss mehr möglich sein als die Perspektive in seinen frühen Jugedjahren um das Alter von 15 herum für ihn vorraussichtlich realistisch bieten konnte. Es zog ihn hinaus, in eine fremde, in eine andere Welt. Fort von seiner behüteten Heimat in Bella. Und er war mit seinen Träumen nicht allein.
Gemeinsam mit ein paar seiner damals, wie auch heute noch, wichtigsten Freunde, machten sich diese mutigen Kerle abreisebereit, um ihre ersten grossen Abenteuer in fremden Ländern zu bestreiten. Damals wusste noch keiner von ihnen so wirklich was und wohin diese Reise für sie bedeuten könnte. Aber eines war für alle klar: Irgendwo wo da draussen auf ihrem Weg haben sie die Chance mehr zu erreichen. Mehr für sich und nicht zuletzt auch, um mehr für ihre Familien wieder mit nach Hause zu bringen.
Einer dieser tollkühnen Helden voller Idealismus hatte es seinerzeit wohl auch bereits zu einen einigermassen fahrtauglichen Renault R4 gebracht. Die ideale Basis für die Meilensteine die unserem jungen Vito mit seinen Kompagnons bevorstand.
Also zog es sie hinaus, diese Wilden. Noch schnell die weinenden Herzen ihrer Mütter tröstend waren sie dahin, auf ihrem Weg die ersten eigenen Kapitel ihres Lebens zu bestreiten.
Diese Reisen führten Vito wie von Schicksals Hand geplant vorallem durch die modern und aufregend wirkende Welt der Hotellerie und feinen Gastronomie. Dort wurde man gebraucht und es gab reichlich Arbeit für ein erstes eigenes gutes Geld zu verdienen.
So führten ihn seine Wege durch mehrere damals wie heute gültige Traumdestinationen über Elba nach Nizza und entlang der Cote’d'Azur. Diese Zeit birgt allerdings auch einen herausfordernden Nachteil für Vito. Wenn die Saison an diesen Orten sich dem Ende neigt, verringert sich auch der Bedarf an notwendigen Mitarbeitern. Diese Erfahrung bringt ihn dazu sich nach mehr Beständigkeit zu orientieren.
Irgendwann hat dann wohl auch irgendjemand mal ein paar sehr positive Worte über Deutschland verloren. Das klang durchaus interessant. Und wieder hatte das Schicksal ohne grosses Zutun seinen nächsten glücklichen Einfluss. Nicht zuletzt vermutlich auch weil München aus Sicht der französischen Riviera am nächsten liegt.
Der bisher durch grosse Kulinarik geprägte erste Lebensweg folgten nun erst einmal ganz neue Erfahrungen in der Welt der Industrie. Vito arbeitet hier in München zunächst in den Bernbacher Nudelfabriken und später dann bei BMW am Fliessband.
München, il coraggio di essere indipendenti
Ende 80er
"München – Weltstadt mit Herz" ist einer der bekanntesten und langlebigsten Werbesprüche der Stadt. Er geht zurück auf einen Wettbewerb, den der Verkehrsverein München im Jahr 1962 angeregt hatte — Moment mal, 1962? Das ist doch auch das Geburtsjahr unseres Helden.
Nicht zu selten bezeichnet man München liebevoll auch als das grösste Dorf der Welt. Der Begriff “Dolce Vita“ passt zudem auch noch perfekt auf das München gerade in den 90er Jahren. Es ist wohl diese einzigartige Mischung aus Wohnzimmer und Wildnis zugleich, gepaart mit der hiesigen Schickeria und einer wahnsinnig schönen Natur die einen hier geborgen fühlen lässt.
Kombinieren wir das ganze mal —> Weltstadt mit Herz + Weltmensch mit Herz : Ursprung 1962 x München / Bella = Des Schicksal’s perfekter 3ter Streich — Unser mittlerweile Ende 20-jährige Vito hatte eine neue Heimat fern seiner Heimat gefunden. Es liess sich ausserodentlich gut leben und geniessen hier.
Jetzt fehlte nur noch der ideale Grundstein für eine dauerhafte geschäftliche Existenz die hier in München gefunden werden wollte. Nicht zuletzt sind die ursprünglich prägendsten Erfahrungen auf den genussvoll abenteuerlichen Wegen unseres jungen Helden weitaus tiefer verwurzelt als keine Leidenschaft in der verarbeitenden Industrie zu verweilen.
Ein eigenes Geschäft, mit seiner ganz persönlichen Identität, gepaart mit einzigartigen Stil und unverkennbaren Merkmalen für persönliche Individualität; einfacher gesagt, ein Ort in dem Vito sein wahres Talent, sowie seine gesamte Passion für internationale Gastlichkeit und den perfekten Genuss, einbringen konnte — die Idee “il Borgo Ristorante“ war geboren und reif in der Realität umgesetzt zu werden.
So wagten Vito und seine damaligen Partner Pino & Gerardo den Sprung in ihre Unabhängigkeit. Für ihr zukünftiges Geschäft hatten alle durch ihren bisherigen Fleiss einiges ansparen können. Sie hörten damals von einer Gelegenheit zur Pacht eines leeren Lokals in einem unscheinbaren Eckhaus am Ende der Georgenstrasse. Damit war die Idee zur Gründung besiegelt.
Ein Restaurant in einer irrsinnig unidealen Location. Irrsinnig deswegen, weil der tatsächliche Standort des il Borgo bis heute alles, aber nur keine typische Laufgegend mit möglichen passierenden Kunden gewesen ist.
Was haben Sie sich nur dabei gedacht, diese 3 italienischen Individualisten. Tatsache ist, mit oder ohne Glück, dieses Projekt muss aufgrund verwegenen Kalküls und einem ziemlich idealistischen Plan zusammen mit unendlich Herzblut entstanden sein. Der Mut sollte ihnen Recht geben, geschaggen wurde eine kulinariache Institution, die München in dieser Form bisher ausnahmslos fehlte.
Es ist mittlerweile später November 1989. Das il Borgo Ristorante in München eröffnete zum ersten Mal seine Türen.
Anfang 90er
Prime esperienze, dolce vita, poi il grande amore.
Das Timing war exakt richtig. Der unscheinbare Ort für die Eröffnung des Ristorante il Borgo entwickelt sich als strategisch ideale Location — und auf einmal kam “Sie” immer wieder an seiner Eingangstür vorbei flaniert …
Entgegen jedem Zweifler haben Vito und seine Mitbegründer von Beginn an vieles richtig gemacht. Ihr verstecktes Kleinod am Ende des Westens von Schwabig entpuppt sich schon früh als Rückzugsort des besonderen Genusses. Ein wirklicher Geheimtipp für wahre Gourmets von Anfang an.
Es war diese bis dato ungewöhnliche Kombination für wirklich gehobene, original italienisch authentische Küche gepaart mit charakteristisch familiärer Persönlichkeit . Der vermisste und lang ersehnte Gegenpol zu dem seinerzeit schon existenten Überfluss von banalen Penne Arrabiata Schuppen und zu vielen Pizzabuden.
Die drei aus der Georgenstrasse waren wie eine neue Heimat für die Schönen, ihre wohlhabenden Begleiter, für Geniesser. aber allen voran für wahre Kenner wirklicher italienischen Gaumenfreuden. Hier konnte man original, authentisch und ausgesprochen geschmackvoll die Frische und Vielfalt aller Regionen “des Stiefels“ auf einzigartige Weise erleben.
Wenn dann auch noch an warmen Sommerabenden die Aussenterasse geöffnet wurde, dann war dieses, von aussen unscheinbar wirkende Restaurant jenseits jeden Trubels, eines der besten Argumente für München als “nördlichste Stadt“ Italiens.
Es waren tolle, ja sogar grandiose, erste Jahre im il Borgo. Die Besucher lieben diesen unauffälligen Ort. Hier ist & isst man unter sich, weit weg von den aufdringlichen Gesellschaften, diesen “A dabei’s“ einer vermeintlichen Resterampe aus der so genannten Münchner Schickeria.
Das il Borgo ist der behütete Rückzugsort für ein “dolce vita“ par excellence., Weit weg vom gerne Mal so dramatischen Spektakel des damaligen “Yuppie“ Glanz & Glamours. Es ist eigentlich fast schon sehr dörflich, ja sogar ausgesprochen übersichtlich, vorallem was die Nachbarschaft angeht. Man kennt sich, hat sich gemeinsam eingelebt.
Und dann kam Sie; ihr Name ist Carmen, eine naturechte Schwarzwälderin die sich kürzlich vom Fernmeldeamt in Offenburg nach München versetzen liess. Nebenbei modelt sie und sie ist schier wahnsinnig bezaubernd und ausserordentlich attraktiv.
Begegnet sind sich beide unerwartet zum ersten Mal an einem sonnigen Nachmittag in der Waldwirtschaft. Da wusste Vito noch nicht, dass diese charismatische Schönheit tatsächlich gleich um die Ecke seines Schaffens in der Winzererstrasse wohnhaft war. Zufall oder Schicksal? Egal! Die Zeit zu zweit vereint sie irgendwie.
Wie auf einen Schlag wird sie die immerwährende Sonne, die an dieser Stelle von München am hellsten und am längsten scheint, ganz egal wie das wirkliche Wetter oder anders geratete Tiefdruckgebiete da draussen sonst sein könnten.
Diese “unverschämt” bezaubernde junge Frau, die angeblicherweise eine erste längere Zeit nur die “beste Freundin“ zu sein schien, entpuppt sich sehr bald, allen möglichen Gerüchten zum Trotz, als der letzte essentiell fehlende Grundstein für das endgültig glückliche Fundament unseres Vito Doino. Also doch Schicksal, dass hier zum 4ten Mal für unseren Glückspilz zugeschlagen hat.
Mitte 90er
Un’ matrimonio… poi la nascita Gianluca, una nuova stella.
Wie die Liebe dann manchmal so spielt und immer dann wenn es im Leben am schönsten ist, dreht sich die Zeit plötzlich schneller. Die Ereignisse unseres Glückspilzes und der Liebe seines Lebens überschlagen sich in eifrigen Takten.
Wo Anfang der 90er in München vor allem Punks oder Indie-Fans feierten, stellte die Techno-Kultur Mitte der 90er Jahre in München plötzlich einen neuen Trend dar. Die eigenwillige Geschwindigkeit dieser Musikrichtung wurde zum neuartigen Takt im Leben unseres mitllerweile im 7ten Himmel verweilenden Shooting-Stars der italienischen Gastronomie in München.
Es ist eine Zeit voll von essentiellen Veränderungen, ersten gastronomischen Auszeichnungen, bahnbrechenden Ereignissen und glohrreichen Nachwuchs für unseren Vito, seine Carmen und das il Borgo.
Die amuröse Liason zwischen Carmen und Vito gedeiht prächtig. So prächtig sogar, dass sich innerhalb kürzester Zeit auch gleich schon Nachwuchs ankündigt. Der Sohn Gianluca befindet sich auf dem Weg das Licht dieser Welt zu erblicken.
Aber nicht ohne anständige Hochzeit zwischen seinen beiden Eltern. Da nimmt sich die Vernunft um die Ordnung nicht viel zwischen dieser katholisch gläubig geprägten italienisch / schwarzwälderischen Liason.
Also wird nach allen Regeln der Kunst geheiratet. Es sind prächtig bunte und leidenschaftlich lebendige Feste der Liebe zwischen der Basilikata und der Ortenau.
Und dann war es auch schon soweit. Gianluca kommt auf die Welt und mit ihm der ganze grossartige Stolz für unseren Glücksritter Vito. Eine weitere unendliche Liebe voller Dankbarkeit begleitet fortan seinen Weg.
Die, diesen beiden starken “Männern”, bevorstehende Zeit wird durch manchen Trubel, tiefste Verbundenheit und das unglaublich selten grosse Geschenk einer nachfolgend möglichen Generation von Vito’s Lebenswerk bestimmt werden.
Gianluca hatte sich zwar früh erstmal auf die bunt bildenden Künste konzentriert, doch schon bald die genüsslich vererbten Adern seines Vaters in sich entdeckt.
Den Rest hat er sich auf wirklich bemerkenswerte Weise und seine charakteristisch eigene Neugier mehr als nur ehrenhaft in seinen ganz persönlichen Stationen unterschiedlicher top-kulinarischer Wirkungsstätten mit besonderen Fleiss erarbeitet.
Alle Drei zusammen werden ab jetzt durch ihr gemeinsames Leben füreinander und gegen jeden Zweifel unschlagbar alle Hürden und manch problematische Zeit vereint bestehen.
Das lebendig leidenschaftliche Lebenswerk für Genuss, Vito’s sogenanntes “Riccetta della vita — made in il Borgo“ ist bereit für die Zukunft.
Das Geheimnis einer starken Familie, ihrer Zukunft und den Herausforderungen des Lebens. Die Quintessenz des Zusammenhalts.
Ab 2000
Die Welt erlebt ein Millenium. Klapphandys sind der letze Schrei, Windows XP ist keine Revolution, man trägt gerne kurzärmelige T-Shirts über langärmeligen und es gibt neurdings MP3-Player.
Für das il Borgo gibt es viel wesentlichere Dinge — Vito’s Mamma Rosa besteigt zum ersten Mal in ihrem Leben ein Flugzeug, um das Ristorante ihres Sohnes zu besuchen und seit geraumer Zeit rieselt es immer wieder hervorragende, ja sogar sehr bemerkenswerte internationale Kritiken.
Der Michelin Guide, Gambero Rosso, als auch die Südeutsche Zeitung sind nur ein Teil der vielen ehrenvollen Stimmen die Vito’s Lebenswerk in höchten Tönen loben.
Das Leben ist schön – La vita è bella. Entgegen aller neuzeitigen Moden, teilweise fragwürdigen technischen Innovationen und einer immer schneller tickenden Zeit bewährt sich das einzigartige Lebensrezept unseres süditalienischen Maestro’s.
2012
Pauken, Trompeten und viel Tam Tam
Tausende Münchner laufen nackt durch die Innenstadt, der FC Bayern verliert die Champions League ‘dahoam‘, in Schwabing wird eine Bombe gesprengt — 2012 war viel los in München.
München feiert 2012 ein Geburtstagskind, das schon 200 Jahre alt wird: den Biergarten. Am 4. Januar 1812 gestattete König Max I. Joseph offiziell den Bierausschank auf den Lagerkellern der Stadt - und rief damit den Biergarten ins Leben. Das Jubiläum war im Januar, doch so richtig feierten die Münchner den Geburtstag erst ein paar Monate später. Bei wärmeren Temperaturen.
Der 19. Mai ist der Tag, an dem München Geschichte schreiben will. Finale der Champions League FC Bayern gegen FC Chelsea in der Allianz Arena in Fröttmaning. Hunderttausende strömen am Samstagmittag in die Biergärten, in die Kneipen, zu den Fanfesten und manch Glücklicher ins Stadion. Doch als der Ball am Abend dann einfach nicht ins gegnerische Tor hinein will, werden die Blicke immer nervöser, fassungsloser, ängstlicher. Es darf nicht passieren, doch es passiert. Der FC Bayern verliert unglücklich im Elfmeterschießen.
Kurz darauf folgt Pfingsten, eine Zeit in der das il Borgo eigentlich auch gerne ein paar Tage schliesst, um sich zu erholen und frische Kraft für den heissen Sommer zu tanken — Aber diese Pfingsten werden genau das Gegenteil von Erholung. Vito hegte schon seit einer Weile grosse Pläne für die Zukunft von seinem il Borgo.
Der Beginn der Ferien bestimmen den Tag des Spatenstichs für einen Umbau in Rekordzeit. Das ehemals in galanten Rottönen gestaltete Restaurant wird von Grund auf renoviert, damit die Moderne einziehen kann. Kein Stein wird mehr auf dem anderen bleiben, alles, wirklich alles wird auf neueste Standards gebracht.












Das Ergebnis kann sich mehr als nur sehen lassen — das il Borgo erstrahlt über seinen Gastraum hinaus bis hin zur Terasse in einem erfrischend neuen, zeitlosen Designkonzept. Und mit ihm zusammen ein wirklich grosser Wirt in stolzer Begleitung seiner starken Frau.
All die intensiven Arbeiten wurden, wie von meisterlicher Zauberhand, durch die gemeinsame familiäre Kraft, für das nächste grosse Kapitel dieser ganz persönlichen Geschichte umgesetzt.
In puncto Konsequenz ergibt das Resultat aller Anstrengungen den nächsten Grundstein für die kommende Zukunft und das gesicherte Fundament für die neue Ära einer bereits etablierten lebendigen Legende.
Und dann ziemlich genau, eine Weile nach dem kalendarischen Sommeranfang zum 28. August 2012 dann, herscht helle Aufregung in Schwabing: Eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe ist vortags in der Feilitzschstraße entdeckt worden. Häuser werden evakuiert, Hunderte Schwabinger müssen in Notunterkünften schlafen. Am Tag danach wird die Sperrzone auf einen Kilometer erweitert, eine Entschärfung ist nicht möglich. An diesem 28. August um kurz vor 22 Uhr wird die Bombe kontrolliert gesprengt.
Dieser eine grosse Knall wird von den, zur Neueröffnung geladenen, Stammgästen in il Borgo nur nebenbei bemerkt und wohl vermutlich durch eifriges feierliches “Zünden“ von Franciacorta-Korken übertönt. Das Publikum ist begeistert über die mondäne Neu-Interpretation ihres so beliebten 2ten Wohnzimmers mit exklusiv gedeckten Tafeln.
Das Designkonzept von Carmen & Vito, dass traditionelles mit zeitloser Moderne spielerisch fliessend in warmer Behaglichkeit vereint, ist an diesem Abend auf ihre ganz eigene famose Weise ein “bombastisch“ sensationeller Erfolg!
Grosse und kleinere Herausforderungen, die Krise, und ein stolzes Vermächtnis an die nächste Generation.
Heute
In den letzten Jahren jagte ein Hitzerekord den nächsten: Die Sommer überbieten sich immer wieder selbst mit neuen Höchsttemperaturen. Das Jahr 2020 wird durch die Corona-Krise geprägt, die zahlreiche Einschränkungen im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich zur Folge hatte. Die sogenannte Globalisierung hat ihren Höhepunkt bereits vor der Covid19-Pandemie erreicht.
Die meisten der gerade vergangenen Jahre waren mit ehrlicher Bescheidenheit immer gut. Das Lokal läuft gerade seit seiner Renovation immer besser und die Gästeschar um das il Borgo ist beachtlich gewachsen. Ja sogar weit über seine Landesgrenzen hinaus. Natürlich muss auch die eine oder andere geschäftliche Schwierigkeit bewältigt werden. Alles das nennt der Engländer ja nicht umsonst gerne “business as usual“.
Aber wie so oft im Leben, meistens dann wenn man sich in vertrauter Gewohnheit eigentlch gesichert fühlt, passiert anscheinend gerne mal eine unerwartet neue provokante Krise. Und dieses Ereignis, im Frühjahr 2020, hat nicht nur unsere sympathische Familie Doino wie ein heftiger Schlag von hinten ins Mark getroffen — CORONA!
Auf einmal fühlt sich vermutlich jeder Mensch dieser Welt in einer neuen, nie geahnten, Weise herausgefordert. Existenzielle Angst ist vielleicht eines der ausgeprägtesten Stichwörter dieser Zeitphase.
Doch auch hier besiegt der gesamte Clan um Vito, gegen jeden kurzzeitig gelebten Zweifel und vermeintliche Gedanken um die so sehr gelebte Existenz, das Fortbestehen für ihr Lokal.
Tatsächlich ist es der Sohn Gianluca, der mit einer pfiffigen wie kongenialen Strategie das Überleben und den gezwungenermassen eingeschränkt laufenden Betrieb massgeblich neue Kraft & Hoffnung verleiht.
Die Idee für das il Borgo Pasta-Taxi ist geboren. Zeitnah flitzt es bereits in Form eines alten Alfa’s eifrig durch die nächstgelegene Nachbarschaft, um seinen Dienst zu leisten und die grosse Schar der Stammgäste erfreut sich wahrhaftig auch während vielleicht zweifelnder Tage nicht ohne ihre Lieblingsküche auskommen zu müssen — Die Legende erzählt sogar, dass eines Tages mal ganz “Gewiefte” unter ihnen ihren heimischen Garten samt gedeckten Sommertisch auf einem Transporter bis vor die Tür des Ristorante fuhren, nur um nicht auf den von allen so sehr verwöhnten Sonnenuntergang gleich neben dem Platz des “Obelisco“ verzichten zu müssen.
Abschliessend bleibt mir, als Erzähler ein vermeintlich unscheinbares, aber doch so wesentliches, Detail von enormer Wichtigkeit zu erwähnen:
Alle wundervollen Ereignisse dieser Geschichte, die kleinen bemerkenswerten Momente, ebenso wie das Meistern grosser Aufgaben basieren auf einem immer wiederkehrenden Lebensrezept von
— Vito Doino —
La ricetta della vita:
Sorge für deine Gesundheit und dein Glück mit einer Prise gutem Essen und Trinken und genieße die Freude mit deinen Liebsten."Das Leben ist schön"
— Made in Il Borgo —
Es ist dieses so vermeintlich einfach klingende Rezept, dass tatsächlich keinerlei Mühe bedarf. Es ist der genial einfache Hinweis auf das, was für alle von uns im Leben das wichtigste und wertvollste sein sollte.
Unser vermeintlicher Glücksritter Vito Doino hat mit diesem, seinem ganz persönlichen, Rezept unzählige Menschen glücklich gemacht und vereint. Diese besondere und einfache Formel des Wohlbefindens ist die Grundlage für seinen gesamten Erfolg und die erfolgreiche Bewältigung vermeintlicher Herausforderungen.
Die Quelle des Lebens mit und für seine Liebsten.
Hinter all dem steht seine bemerkenswerte Frau Carmen, sein beindruckender Sohn Gianluca, die gesamte Schar der Familie Doino und engste Freunde sowie langjährige Mitarbeiter, die mit ihm gemeinsam und in Treue durch alle Höhen und Tiefen seines so kunterbunt bewegten Lebens gehen. All diese ganz besonderen Menschen um ihn herum sind die einzig wirklich notwendigen Zutaten, die es für ein “La ricetta della vita“ benötigt.
…und die Zukunft?
So, wie es sich bis heute, ganz sicher bereits erwiesen hat und auch noch über viele kommende Jahrzente erweisen wird, ist dieser einzigartige Rückhalt von Familie und Mitarbeitern, der Zusammenhalt, die tatsächliche Quintessenz für die Wirklichkeit gewordene Legende für das il Borgo Ristorante in München.
Das Lebenswerk von Vito Doino und seinen Begleitern hat alle Herausforderungen und Krisen überstanden, zusammen gemeistert und ist mittlerweile in den äusserst talentierten Händen seines Nachfolgers, seinem Sohn Gianluca.
—
In diesem Sinne möchte ich, wie viele andere auch, unserem grossen Meister gerne noch eines mit auf seinen Weg geben:
Lieber Vito, mach dir keine Sorgen. Deine einzigartige Geschichte schreibt sich schon jetzt nahtlos von ganz alleine weiter.
Dein grossartiger Sohn führt das Geschäft im besten Sinne und ganz getreu deines Rezeptes bereits erfolgreich weiter. Deine Frau freut sich auf euren neu gewonnenen Freiraum und Du, Du kannst jetzt alles machen wofür du bisher noch nicht genug Zeit hattest.
Wir alle. deine Freunde, Begleiter und Gäste, wir alle zusammen werden noch viel Zeit gemeinsam und gerne mit Dir an einem deiner Tische sitzen und geniessen. So wie Du und dein dein Rezept es für uns aufgetischt hat: